Forschungsprojekt "FreeSow: Integration ethologischer und funktioneller Merkmale in Zuchtprogramme für die Sau von morgen"
Das aus Mitteln des BÖLN (Bundesprogramm Ökologischer Landbau und andere Formen der nachhaltigen Landwirtschaft) geförderte Forschungsprojekt "Free Sow" ist im Juni 2016 gestartet und endete im Frühjahr 2020. Zahlreiche Merkmale aus den Bereichen Verhalten, Gesundheit und Wohlergehen - von Sau und Ferkeln - wurden unter anderem in der Lehrwerkstatt ökologische Schweinehaltung des LBZ Echem untersucht.
Eine zentrale Frage war, welche Eigenschaften eine in Abferkelsystemen mit Bewegungsfreiheit gehaltene Sau besitzen sollte, damit sie - und auch ihre Ferkel - größtmögliche Tiergesundheit und höchstmögliches Wohlergehen ohne Leistungsbeeinträchtigungen in diesen Systemen erfährt. Zudem muss die Arbeitssicherheit des Menschen im Umgang mit den Sauen gewährleistet bleiben.
Beteiligte an dem Forschungsprojekt
• Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover (Institut für Tierhygiene, Tierschutz und Nutztierethologie)
• Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
• Landwirtschaftkammer Niedersachsen
• BHZP GmbH
Ein Kernpunkt des Projektes war die Entwicklung und Evaluierung von neuen Verhaltensmerkmalen für Sauen. Hierfür wurden über zwei Jahre Daten im Basiszuchtbetrieb Garlitz der BHZP GmbH, sowie in der Ökologischen Sauenhaltung des LBZ Echem erhoben, und analysiert.
Am LBZ Echem wurden hierzu regelmäßig das Geburtsverhalten und die Umgänglichkeit der Sauen erfasst und bonitiert. Zur Erfassung der Aufzuchtleistung wurden neben den Sauenplanerdaten, eine Bonitur des Sauengesäuges, sowie der Homogenität der Ferkel eines Wurfes durchgeführt.
Mit einer installierten Kameratechnik wurden während des Untersuchungszeitraumes Aufnahmen von Sauen und Ferkeln im Abferkelbereich durchgeführt. Für die Videoauswertung lagen Daten über 47 Würfe von 32 verschiedenen Sauen vor. Es wurden folgende Daten erhoben:
- das Nestbauverhalten der Sauen
- das Ablegeverhalten der Sauen
- die Raumnutzung der Bucht
Sauen, die eine hohe Toleranz gegenüber menschlichen Interaktionen bei gleichzeitig guter Mütterlichkeit aufzeigten, standen im Fokus. Hier konnten geeignete Merkmale gefunden werden, die züchterisch verwertbare Erblichkeiten aufweisen.
Der Abschlussbericht steht unter www.orgprints.org/37056/ zum Herunterladen zur Verfügung.